Sondersitzung zur Ideensammlung

Wie immer wurde die Sitzung pünktlich um 18:30 begonnen. Den Vorsitz hatten Herr Hübner (CDU), Herr Kay (AfD) und Herrn von Gizycki (Grüne) inne.


Die Bürgerbeteiligung im Saal war trotz fraktionsübergreifender und breiter Streuung auf den gängigen Social Media Kanälen sowie auf der Website der Stadt Hohen Neuendorf eher „mau“. Etwa sechs Personen im Saal und etwa 100 Personen im Stream hatten sich die Mühe gemacht, dem beizuwohnen.

Herr Oleck leitete die Sitzung mit einem Rückblick ein. Er erklärte den Demografiewandel der Stadt und untermauerte mit mehreren Argumenten die Wichtig- und Dringlichkeit der baulichen Maßnahme. Ohne eine Weiterentwicklung der Stadt, würde die Entwicklung stagnieren. Schon aus monetärer Sicht ist das ein wichtiger Punkt. Mit den daraus generierten Einnahmen können wichtige Projekte finanziert werden. Bspw. Sanierungen, Spielmöglichkeiten oder kulturelle Veranstaltungen.

Auch wir von der CDU Fraktion schauen etwas weiter über den Tellerrand hinaus und sehen den Bedarf an Wohnungen und Häuser ohne das „Wohnen im Grünen“ außer acht zu lassen! Nahezu täglich sind Wohnungsgesuche zu lesen. Einige mögen sich verkleinern, Andere wiederum möchten gemeinsam in die Zukunft schauen, wiederum Andere möchten sich vergrößern. Kinder möchten elternnah bleiben, Senioren bei ihren Familien. Natürlich wird auch mit einem Zuzug gerechnet. Dieser ist, wenn auch nicht gern gehört, wichtig! Ohne Zuzug wäre Hohen Neuendorf nicht das was es jetzt ist.

Eine der attraktivsten Gegenden im Speckgürtel Berlins.

Im Laufe der nächsten 20 Jahre sollen so bis zu 600 Wohnmöglichkeiten geschaffen werden. Herr Gerlach (parteilos) scheute sich nicht die Ideensammlung aufs Neue schlecht zu reden und wartet mit falschen Wahrnehmungen auf. Aus seiner Sicht der Darstellung stünde schon alles fest und wäre in Stein gemeißelt.

Dem ist jedoch nicht so! Es ist aber an der Zeit, nach 10 Jahren, endlich einen Leitfaden und Planungssicherheit für Investoren zu schaffen.

Der Eindruck, dass der zweite vor dem ersten Schritt gemacht werde - es zunächst an einem Verkehrskonzept fehle - wollen wir an dieser Stelle klar widersprechen! Dies begründet die Ablehnung des 1. Antrages von Herrn Gerlach. Denn, dieses Gutachten wurde vor drei Jahren schon ausgewertet. Weiter wurden Empfehlung und Lösungen angeboten, die es seitens der Verwaltung, einzupflegen galt. Dies ist mit den beteiligten Planungsbüros erfolgt. Resultierend daraus ergab sich die Anzahl der möglichen Wohneinheiten.
Weiterhin bemängelt seine Fraktion, die fehlende Einbeziehung der Bürger. Diese wurden und werden einbezogen, wenn auch mit geringer Beteiligung. Nicht desto trotz ist dies ein wichtiger Baustein und es sind nochmals zwei Termine geplant.

Leider wurde wieder einmal unsachlich. So lies es sich Herr Gerlach nicht nehmen, den Bürgermeister öffentlich zu denunzieren, indem er ihm eine vermutete Vorteilsnahme bei der Bebauung einräumte. Weiter bezichtigte er die grünen Politikerin Frau Reichel einer Lüge gegenüber der Öffentlichkeit. Eine Zusammenarbeit mit solch polemischen und denunzialen Methoden wird somit immer schwerer. Der Tenor, welcher sich im Saal beobachten lies war: Stirnrunzeln, Kopfschütteln und Erstaunen.

Nachdem sich viel zur Ideensammlung ausgetauscht wurde und dabei temporär eine sehr emotionale Diskussion zu Stande kam, wurden konstruktive Vorschläge eingebracht. Denn, auch wenn es oft anders dargestellt wird: Niemand hat ein Interesse die Stadt zu einem „klein Lichtenberg“ aufzutürmen. Im Gegenteil! Ins Stadtbild soll es passen. Langsam wachsend, attraktiv und mit mindestens 35% bezahlbarem Wohnraum.

Konkret äußerte sich unser Bürgermeister: „Zwischen 6,00 EUR und 8,00 EUR/qm.“ Das geht natürlich nur durch Verdichtung - bspw. mit Wohnungsbauten entlang der Schienen. Hin und wieder kam die Frage zur Pagodenthematik auf.

Die ach so geschätzte Himmelspagode, welche einst verflucht wurde, ist nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Da stellt sich die Frage, was soll perspektivisch daraus werden? Ein Begegnungszentrum? Eine Bibliothek? Tagungsräume…? Egal wie man es dreht. Der finanzielle Aufwand diese in kommunaler Hand zu verwalten wäre gigantisch und nicht zu stemmen. Auch erschwert es die Suche nach einem Investor, der diese saniert, grundrenoviert, verändert oder umbaut. Aus unser Sicht kann sie nur weichen, um Platz für Neues zu schaffen. Ungeachtet unserer Meinung, wurde die Pagode in einigen Ideen der Planungsbüros einbezogen. Vorschläge zu verbleib der Fahrzeuge der dort Wohnenden reichten von einem Parkhaus bis hin zu Tiefgaragen. Bestenfalls verschwinden diese in eben diesen und auf den Grundstücken der EfH.

Was ist mit dem acht geschossigen Solitärgebäude? Nichts!

Dieses ist eine von mehreren Ideen. Da es hierzu nach wie vor zu viel Uneinigkeiten gab, wurde unsererseits ein Antrag gestellt, diesen Grundstücksteil auszuklammern und an anderer Stelle erneut zu diskutieren. Dies begründet auch die allgemeine Ablehnung des 3. Antrags der Fraktion von Herrn Gerlach. Wir müssen nichts besprechen was nicht an dieser Stelle besprochen werden muss. Doch wie hoch sind überhaupt acht Geschosse? Hält man sich an die im Social Media postulierten Beiträge oder Kommentare, ist die Sichtachse des Wasserturm als Orientierungspunkt zu sehen. Nun, der Wasserturm hat eine exakte Höhe von 40,75 m - auf einer Anhöhe. Das entspräche, unter Berücksichtigung der Senke an der Himmelspagode etwa 17 Geschosse zzgl. Dachstuhl. Selbst wenn sich an der Pagode orientiert werden würde, entspräche die Höhe samt Satteldach einem neun Geschosser.

Also unterm Strich wird Vieles von einigen brisanter Dargestellt, als es tatsächlich in irgendeiner Idee skizziert wurde. Auch kam in Nebenabreden die Frage auf: „Warum gerade dieser Standort und nicht weiter draußen?“ Das ist einfach beschrieben. Die Grundstücksflächen die sich für ein solches Projekt anbieten sind erschöpft. Und mal Hand aufs Herz, wenn nicht im Stadtzentrum mit durchmischter Bebauung wo dann? Lieber in der Niederheide? Ins Mädchenviertel? Oder nähe Erdeberg? Nein! Der Grüncharakter, die Einfamilienhaussiedlungen und die Natur soll erhalten bleiben. Was nicht erhalten werden muss ist eine Brachfläche.

All diese Gründe sprechen für eine charmante Bebauung im Herzen Hohen Neuendorfs. Mit bestehender, aber zugegeben, auszubauender Infrastruktur. Das heißt im Kern. Analog zu dem langsam wachsenden Projekt würden Nebenstraßen, ÖPNV, Radwege, Fußwege, Kita, Schule und Freizeitstätten geschaffen werden. Mehr Bürger machen unsere schöne Stadt auch für Unternehmen und Ärzte attraktiver. Abschließend: Wir sind uns bewusst, dass die Entwicklung unserer schönen Stadt eine gewisse Besorgnis auslöst. Wir wissen auch, dass einige SVV Mitglieder durch bewusste Falschmeldungen mit den Ängsten der Bürger spielen.

Wir sind enttäuscht, dass durch deren eigenes Fehlen bei den Werkstattverfahren, wo wichtige Anregungen und Wünsche mit einzubringen waren, jetzt alles umgeworfen werden soll, Verwunderung und Ahnungslosigkeit herrscht. Jedes gewählte SVV Mitglied möchte das Beste für Hohen Neuendorf, Borgsdorf, Stolpe und Bergfelde. Darauf haben wir alle einen Eid geschworen.